Montag, 5. Oktober 2009

Die steile Wand von Kütten

Am Sonntag stand wieder ein Testlauf auf meinem Trainingsplan - der Petersberglauf. Also auf nach Kütten, am Fuße des Petersberges. Das Wetter war durchwachsen, starker Wind und es regnete auch immer wieder bis zum Start. Ich konnte mich ewig nicht entscheiden, was ich anziehen sollte, zog dann aber lang vor. Das war zwar gut gegen Brennnesseln, aber ansonsten Wurscht.
Pünktlich 10.00 Uhr gings los und rein in den Wald. Das war erst mal gut gegen den Wind. Der Untergrund erinnerte mich ein bisschen an Crosslauf, also Augen offen halten, war angesagt. Die ersten drei Kilomter vergingen ganz gut, alle so um 4.30min. Ein wenig hatte ich mich im Verein über den Lauf informiert und da war immer von einem Berg die Rede, der es in sich haben sollte. Ab Kilometer ging es rechts ab ins Gelände, der Weg, der sich dort andeutete, war eigentlich keiner. Über Stock und Stein bergab, immer gefasst, den nächsten Schritt ins Leere zu setzen. Aber dann kams, erst noch erträglich berauf, quer durch den Wald, dann die Wand. Zu vergleichen ist das Stück mit dem ganz steilen Aufstieg, gleich vorn links am Fockeberg. Laufen? - Fehlanzeige. Die ersten Meter gingen noch, dann war nur noch gehen möglich. Niemals laufe ich hier eine zweite Runde, schoss mir durch den Kopf, dieser Anstieg und immer Angst, umzuknicken oder zu stürzen. Aber auch so etwas geht vorbei und bald wurde es auch wieder ein erträglicher Weg. Nur dass ich jetzt Betonbeine hatte. Also erst mal langsam machen und wieder Luft bekommen. Am höchsten Punkt stand dann ein 5km- Schild, das war die Hälfte der Runde, aber nicht 5km. Aber darum ging es bei diesem Event nicht, die Strecke war viel kürzer, dafür gab es diesen fetten Anstieg. Nun lag Asphalt vor uns, der steil bergab ging, also Tempo machen und Zeit zurückgewinnen. Mitten in dieser Passage war der Verpflegungspunkt, unglaublich. Ich ließ aus, weil ich dort niemals zum Stehen gekommen wäre. Der Rest der Runde war wie der Anfang, Cross, ein Stück über einen Weg, auf den von der Breite her, immer nur ein Fuß passte, ein Sack Walker, die auch ihren Wettkampf hatten und plötzlich wieder der Sportplatz, nach nur 9,5km. Erst mal Pause machen, ca 20sec. vertrödelt, aber in aller Ruhe einen Becher Wasser und ein (psychologisches) Gel nachgefüllt. Die zweite Runde sollte analog der ersten verlaufen, fast zumindest. Der Bergkilometer stand dieses Mal mit 6.17min zu Buche, mehr muss man da nicht sagen. Die Wasserstelle ließ ich dieses Mal nicht aus, sagte den Leuten noch, dass ich den Platz unmöglich fände und verpasste abzubiegen. Das soll ja einem gewissen Roadrunner auch schon mal passiert sein, konnte ich bis dahin gar nicht verstehen. Jedenfalls stand ich plötzlich an der Straße, keine Helfer, keine Schilder. Mist - zurück. Die Aktion kostete mich 400m und 2min. Die Schilder waren wirklich nicht groß, steckten kurz über der Erde und ich war an der Stelle ganz allein. Ich fand den Weg wieder und ärgerte mich ein bisschen über meine Blindheit. Ins Ziel kam ich dann doch noch. Von 24 Finishern war ich Achter, dabei 3. in der M40, immerhin waren 11 aus dieser AK dabei, wie immer die meisten.
So reichte es noch zur Siegerehrung, ich bin zufrieden, die Zeit von 1:32:38h auf 19,36km (incl. meiner Extrarunde) ist ok, wenn auch für einen Testlauf nicht verwertbar.
Den Lauf kann ich weiterempfehlen, gut organisiert, recht familiär, mit Sportlern aus einem großen Umkreis. Und für jeden AK-Sieger gibt es einen "Schelmuffsky-Pokal", für mich leider nicht.

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