Sonntag, 25. April 2010

So war das aber nicht gedacht

Heute stand Leipzig- Marathon auf der Eventliste.Für den ganzen reicht es momentan nicht, also musste was anderes her, Halbmarathon-Zeitläufer. Mache ich, hatte ich mir gedacht, 1:45h schaffe ich locker. Da mussten zwar noch ein paar Zweifel aus der Welt geschaffen werden, was mir aber in Grimma vor zwei Wochen ausreichend gelang. Seitdem schleppe ich auch so eine blöde Erkältung mit mir rum, die nicht so richtig ausbricht, aber doch ständig an ihr Vorhandensein erinnert. Heute morgen kam ich schon mit Kopfschmerzen aus dem Bett und die Nase war auch schön zu. Aber Sportler sind ja bekanntlich Ignoranten, die sich von so einem Bisschen nicht beeindrucken lassen. Am Start war es schon so richtig schön sonnig, das ließ hoffen. (HM ist nach meiner Meinung immer viel zu spät, das müsste man anders organisieren) Los ging es etwas Hals über Kopf, ich schaffte es gerade noch, mich an meinem Zeitschild über den Zaun zu werfen und ein paar Leuten zuzurufen, dass ich "ihr" Zeitläufer sei. Die ersten beiden Kilometer sortierte sich das Feld, die Langsamen standen, wie sollte es auch anders sein, wieder mal ganz vorn, also Chaos. Auf dem Ring angekommen merkte ich schon Kratzen im Hals und trocknen Mund, keine guten Zeichen. Also Trinken und weiter. So vergingen einige Kilometer und ein paar wenige Läufer hielten sich in meiner Nähe auf. Ich bremste sie immer mal wieder ein bisschen, da sie zu schnell waren. Mir ging es immer schlechter, der Kopf brummte, die Nase war zu und mir war übel. Die Beine fühlten sich an, wie aus Beton und die Schritte wurden schwer. Am Kilometer 14 stand meine Frau und winkte mir zu - Ende.
Sie wusste gar nicht, was los ist und ich sagte ihr, dass nichts mehr geht. Ich setzte mich eine Weile an den Rand. Dann gab sie mir den Wohnungsschlüssel, damit ich mich umziehen und wieder zum Sportforum kommen könnte, um meine Sachen und mein Rad zu holen. Als sie losfuhr, kam mir ein Satz von Thomas Weber vom letzten Sonntag bei der 5000m-Bahnmeisterschaft in den Kopf, als er sagte: "Wenn du das einmal anfängst mit dem Abbrechen, dann machst du das immer wieder." Ich überlegte was mich daran hinderte, langsam ins Ziel zu laufen und mir wenigstens meine Medaille abzuholen - nichts, doch, mein Zugläufershirt. Das zog ich einfach aus und nahm es in die Hand. So lief ich als Halbnackter durch Leipzig und erreichte nach knapp 1:55h das Ziel, voll daneben.
Auch wenn ich meine Aufgabe sträflicherweise nicht erfüllt habe, was mir Leid tut, so war das ins Ziel kommen, das einzig Richtige, zumindest für den Kopf. Wenigstens bin ich angekommen, was wohl heute nicht jeder von sich behaupten konnte.
Nächsten Sonntag gehts an die Goitzsche, gemeldet bin ich, werde ich bis dahin wieder fit?, mache ich da mit?, versuche ich PB?, oder ziehe ich einfach das Zugläufershirt noch einmal an? Dürfte ich das überhaupt?

Wir werden sehen.

Sonntag, 18. April 2010

2 bei 3 in 2

Drei Läufe in zwei Wochen, als Wettkämpfe natürlich. Angefangen hat es letzten Mittwoch mit dem obligatorischen Glockenturmlauf, dem ersten von vieren. Aber nur dieser erste ist Stadtranlistenlauf und damit der interessanteste und am besten besuchte. Da mir in diesem Jahr doch etwas Training fehlt, büßte ich auf jedem Kilometer 5 Sekunden zum Vorjahresslauf ein, Wurscht.
Sonntag dann der 6. Muldentaler Städtelauf, die Distanz ist Halbmarathon und immer gut, um die Form vor dem Leipzigmarathon, oder was man da auch immer vorhat, zu testen. Da ich ja nur Zugläufer für die sub 1:45er Halbmarathonis sein will, sollte es ein stressfreier, lockerer Lauf werden, Bestzeit ist momentan sowie nur Illusion. Also mit Herchi im 4:50er Tempo losgelaufen, schön gequatscht und den Lauf genossen. Er meinte immer, ich könnte ruhig auch schneller, wollte ich aber gar nicht - 4:45min. Bei Kilometer zehn war ich dann allein, Mein Begleiter musste in die Büsche (wie immer). Ich wollte warten, aber als er nicht kam, gings allein weiter - 4:40min. Das Tempo wurde schneller und drei km vor dem Ziel überschlug ich die Zeit, die ich noch hatte und da war vielleicht doch was möglich. Also ab da alles gegeben, massig Läufer überholt (das Beste an solch einer Aktion) und die PB um fast 30 Sekunden verbessert - super. Schöne Veranstaltung, wie immer, noch die Siegerehrung angeschaut, eine Bratwurst und die Urkunde geschnappt und ab nach Hause.
Heute 5000m Stadtmeisterschaft Bahn, was Neues. Im letzten Jahr auf Grund des Marathons für mich ausgefallen, wollte ich dieses Mal sehen, was auf dieser Distanz überhaupt geht. Ich startete im zweiten Lauf, bis 22min, hoffentlich schaffe ich das überhaupt? Nach dem Start war ich erst einmal Letzter - toll, aber nach der ersten Runde hatte sich alles so halbwegs sortiert und ich hatte doch wieder einige Läufer hinter mich gebracht. Danach etwas planlos die Runden abgespult und nach etwas mehr als 21min die Ziellinie überquert. Die Frage von Matthi: "Stemi, was machst du da eigentlich?", die mich 300m vor dem Ziel traf, hatte ich mir schon die ganze Zeit gestellt, Runden laufen ist doof, abgesehen davon, dass ich auf dem kurzen Stück auch noch überrundet wurde. Spaß gemacht hat es am ENde aber doch, außerdem musste das mal sein, jetzt habe ich wenigstens eine PB.
Nächste Woche ist dann der Leipzig (Halb)Marathon, da darf das Kilometertempo glatte 45 Sekunden langsamer sein als heute - gemütlich wird es sicher trotzdem nicht - na mal sehen, ob das klappt, mit dem "ziehen".