Nach einer netten Busfahrt (Mann ist so 'ne Karre langsam) trafen wir am Nachmittag auf der Marathon- Mall ein, wo es die Startunterlagen, die übliche Nudelration und viele sinnige und unsinnige Sachen (zu kaufen) gab. Am Abend gab's dann noch einchecken im recht schicken Hotel, ein kleines Läufchen am Main, beim Italiener (schon wieder) Nudeln und einen kleinen Stadtrundgang, bei dem sich Ronald, mit dem ich auch das Zimmer teilte, als Stadtführer versuchte. Überhaupt bekam mir diese Zimmereinteilung ganz gut, denn immerhin war das meine erste FFM - Teilnahme und so konnte ich ein wenig von seinen Erfahrungen profitieren und am Sonntag zumindest logistisch gut vorbereitet sein. Die Zeitumstellung brachte uns einen zu frühen und einen richtigen Weckalarm, zu spät zum Frühstück kommen ging eigentlich sowieso nicht. Dort zwei Brötchen eingeworfen, am Kaffeeautomaten angestanden und schon stand die ganze Truppe in ihren blauen Jacken wieder vorm Hotel, um zum Bus zu gehen. Die Stadt war weitestgehend abgesperrt und unser (VIP) Bus bahnte sich nur mit Mühe den Weg auf die Messe. An dieser Stelle gleich mal großen Dank an die Organisation, ich fühlte mich das ganze Wochenende wie ein Promi, bis zum Start gefahren, eigene Gepäckaufbewahrung und selbst die Toiletten, die wir benutzten, waren fast nur für uns.
Dann 10.02 Uhr Start. Zwei Minuten später deshalb, weil die Sonne eben noch diese zwei Minuten brauchte, um sich von ihrer Wolkenhülle zu befreien. Einige bemühten diese später zur Ausrede für zu hohe Temperaturen, ich fands optimal, zumal die Straßen dadurch schnell von rutschig auf Grip wechselten.
Etliche Leute platzen weg, humpelten mit Krämpfen, stiegen aus, lagen am Straßenrand oder wurden einfach extrem langsam. Bei mir schien dieses Mal alles zu passen, ich fühlte mich super, bei km 35 war ich fast fünf Minuten unter der Vorgabe. An der nächsten Getränkestation ca. zwei Kilometer weiter wollte ich meine Oberschenkel etwas lockern, was zum Krampf im rechten Oberschenkelmuskel führte. Sofort schoss mir die Frage durch den Kopf, was ich da eigentlich tue, aber es war zu spät. Also langsam machen, bisschen humpeln, gut zureden, weiter ging’s. Na das ging ja noch mal gut. Einen Kilometer weiter meldete sich dann der linke, es fühlte sich wie Rennende an. Das konnte und durfte nicht sein, wo alles so super gelaufen war, also gleiche Prozedur, wie schon vorher bei der anderen Seite. Aber dieses Mal ging es nicht so einfach, ich sah mein Ziel in weiter Ferne verschwinden. Zum Glück funktionierte der Kopf super und so bekam ich den Bewegungsapparat wieder in Gang, das Schild mit der "40" war erreicht, obwohl die Kilometerzeiten jetzt im Keller waren, vorsichtig weiterschleichen - egal, es würde reichen.
Wer den letzten Kilometer in Frankfurt schon einmal gelaufen ist und die Stimmung, vor allem auch in der Festhalle, erlebt hat, weiß, dass die letzten Minuten wie im Rausch ablaufen. Hinter der Ziellinie konnte ich mir einen Brüller (Videobeweis) nicht verkneifen, es war geschafft.
3:28:00h
Ein nochmaliger Besuch im Zielbereich zeigte, dass wir doch recht zeitig gefinisht hatten, denn mittlerweile herrschte dort Ausnahmezustand, die Leute an den Verpflegungsständen gaben alles, konnten die Läufermassen aber nur schwer bewältigen. Dieses Event hat schon etwas andere Dimensionen als unseres in Leipzig.
Die Rückfahrt endete gegen 22.00Uhr wieder, wo sie am Vortag begonnen hatte, alle sind wohlbehalten, wenn auch leicht geschwächt wieder zu Hause angekommen.
Nach einem kleinen Läufchen gestern in Langsamlauf-PB geht’s heute schon wieder recht gut, jetzt wird erst mal regeneriert. Ich bin total zufrieden, fürchte aber für das nächste Jahr, dass da noch was geht.