Montag, 1. November 2010

Ein Viertel sind manchmal 33%


Das liegt nicht daran, dass ich in Mathe nicht aufgepasst hätte, sondern an der Staffelstückelung beim Frankfurt- Marathon. Dorthin ging es nämlich am Samstag in aller Frühe mit dem Bus. Da es mir im letzten Jahr so gut gefallen hatte, ich aber in diesem Jahr keinen Marathon laufen wollte, musste eine andere Lösung gefunden werden - Staffel. So hatte ich mich schon im Sommer an den Verantwortlichen gewandt und ihn nach einem Startplatz gefragt - "Aber nur den Schlussläufer" hatte ich großmäulig hinzugefügt. Ist zwar mit 14km das längste Stück, ich finde, aber auch das beste. Vor ein paar Wochen kam dann die Zusage. Nun nehmen sich ja die meisten für den Saisonhöhepunkt immer sehr viel vor und so kann man im Vorfeld ein bisschen mithelfen, die Leute mental zu unterstützen, Druck hatte ich nämlich keinen. Es wäre zwar schlimm, wenn eine Staffel nicht ankommt, weil einer ausfällt, aber da hatte ich keine Bedenken.
Nach der zeitumstellungsbedingten ewig langen Nacht reisten wir wieder wie die Profis direkt bis auf die Messe. Ich genoss den Start direkt an der Startlinie und schoss ein paar Fotos. Dann kam der schwierigste Teil - öffentlicher Nahverkehr. Zum (Un-)Glück funktioniert der in Frankfurt genauso schlecht wie zu Hause. U-Bahn war ja noch ok, aber die S-Bahn, die im 15min- Takt fahren sollten, kam erst (pünktlich) nach 22min. Die Bahn war also zum bersten gefüllt, auch die 1.Klasse (10 Sitzplätze) wurde gestürmt. Am Bahnhof Nied erreichte mich die Nachricht, wann ich ca. wechseln würde. Also noch schnell die Mutti angerufen, die natürlich vorm TV hockte.
Da noch reichlich Zeit war, stellte ich mich bei km28 an die Strecke, um Bekannte zu treffen. Pünktlich(st) kam Alex an mir vorbei, den ich natürlich anfeuerte. Sein Bein schien zu halten und am Ende hat er sein Ziel, unter 3h zu bleiben auch geschafft - super Alex.
Wer nicht kam, war Mike. Er hatte von Karin nach 12km das Staffelband übernommen und wollte zwei Etappen laufen. Aber da kann man rechnen, wie man will, man muss eben warten. Zum Glück kam er dann aber doch, es ging eben eng zu auf der Strecke und das Überholen ist manchmal nicht einfach, wie ich selbst noch erfahren sollte. Noch eine Schleife durch den Wechselgarten, (der zwar die Strecke um mind. 300m verlängerte, aber auch die Orientierung verbesserte) dann hatte ich das Staffelband. Zu Beginn ging es eine Treppe hoch (!) und dann auf die Strecke. Ich hatte mir einen 4.30er Schnitt vorgenommen, das würde ich locker durchhalten, hatte ich am letzten Sonntag ja (fast) bewiesen. Es hieß, möglichst viele Staffeln zu überholen und da die Läufer auch hinten ein Schild trugen, (ich nicht) kam ich mir vor, wie auf der Jagd. Ich arbeitete mich langsam vorwärts, eine 3.30h sollte noch drin sein. Plötzlich der "Rückwärtsläufer". Ich rief ihm kurz zu, dass ich es eine tolle Leistung fände, was er tut, ließ ihn dann aber schnell hinter mir.
Es bot sich das erwartete Bild, viele Läufer gingen oder standen/lagen am Rand, machten Pause, schüttelten enttäuscht den Kopf, oder waren dabei, auszusteigen. Da ich selbst nicht im Tunnel war, bekam ich endlich mal so richtig mit, was auf den letzten Kilometern in der Innenstadt so abgeht. Das Vorhaben, gemeinsam ins Ziel zu laufen mussten wir aufgeben, da meinen beiden Mitläufern irgendwie die Zeit nicht reichte, rechtzeitig am vereinbarten Platz zu sein.
Also lief ich allein in die Festhalle und kam nach 3.29.15h netto ins Ziel - völlig zufrieden. Die vier Medaillen geschnappt, noch ein paar Meter (bis zum Bus) ausgelaufen, das wars.
Die Stimmung auf der Rückfahrt war gut, wenn auch nicht alle das erreichen konnten, was geplant war. Bei uns Exanern war, bis auf unseren "Hamburger", der nicht mit uns zurück fuhr, alles top und so kamen wir um 21.30 Uhr wieder in Leipzig an. Insgesamt wieder ein Super-Team-Leipzig-Marathon-Ausflug.


Statistik: 143. Platz von 1399 Staffeln gesamt, dabei 69. bei den Mixed-Staffeln.

2 Kommentare:

Sachsenwilli hat gesagt…

Du wirst ja langsam zum Siegläufer, wieder tolle Leistung.

DieMutti hat gesagt…

Prima Leistung. Dir und deinen "Mitläuferinnen" und "Mitläufern" drücke ich weiter die Daumen und stehe, wenn gewünscht, für kleine organisatorische Dienste beim nächsten Magdeburg-Marathon 2011 gern zur Verfügung.